By - - Kommentare deaktiviert für Babyphone-App: Sinnvoll oder nicht?

Die Babyphone-App soll als günstige Alternative das herkömmliche Babyfon ersetzen können. Doch ist der Einsatz dieser Zusatzprogramme für Smartphones wirklich sinnvoll?

Das Babyfon selbst gehört für viele Eltern zur Erstausstattung und sorgt gerade beim ersten gemeinsamen Kind für ruhigere Nächte und weniger Sorgen. Doch die kleinen Geräte sind zum Teil recht kostenintensiv und verfügen nur über eine sehr begrenzte Reichweite. Genau an dieser Stelle setzt die Babyphone-App an, die es mittlerweile in verschiedenen Ausführungen gibt und welche die Defizite eines herkömmlichen Babyfons ausgleichen soll. Kann das klappen?

Wie funktioniert die Babyphone-App?

Das Prinzip ist eigentlich simpel: Die Babyphone-App wird wie jedes andere der beliebten Zusatzprogramme auf das Smartphone geladen und installiert. Für die Anwendung wird das mobile Telefon mit eingeschalteter App in das Kinderzimmer gelegt. Hier lauscht es auf Geräusche und gibt je nach eingestellter Lautstärke-Grenze Alarm, wenn der Pegel einen bestimmten Wert übersteigt. Dazu wird von der App automatisch eine vorher einprogrammierte Rufnummer angerufen, sodass die Eltern nun wie über die Kindslaute aus dem Babyfon wissen, dass das Baby wach ist und sich lautstark bemerkbar macht.

Die Vorteile einer Babyphone-App

Damit die beiden größten Vorteile liegen wie in der Einleitung beschrieben bereits auf der Hand: Zum einen ist eine solche App in der Anschaffung deutlich kostengünstiger als ein herkömmliches Babyfon, je nach Ausstattung und Anbieter ist sie ein Cent-Artikel oder für wenige Euro zu haben. Zum anderen gibt es hier keine begrenzte Reichweite, da die Verbindung zwischen dem Smartphone im Kinderzimmer und dem Telefon, auf das die programmierte Rufnummer passt, über das Telefonnetz erfolgt.

Wenn der Lautsprecher eingestellt ist, können Eltern so auf direktem Weg auf das Baby einwirken, indem sie ihm zureden und es so womöglich schon aus der Ferne beruhigen können, wenn das Baby sich beispielsweise nur erschrocken hat. Außerdem ist es möglich, Melodien einzuprogrammieren, mit denen das Kind beruhigt und in den Schlaf gewiegt werden kann.

Eltern haben mit der App eine größere Bewegungsfreiheit, was gerade bei Eigenheimen nützlich sein kann oder wenn man sich im Garten bewegt, während das Kind im Kinderzimmer schläft. Theoretisch könnte man das Haus sogar ganz verlassen, allerdings sollte man ein Kleinkind nie über längere Zeit unbeaufsichtigt lassen und außerdem wird es mit wachsender Entfernung schwieriger, zeitnah zum weinenden Baby zu gelangen.

Die Nachteile der Babyphone-App

Hier liegt also schon der erste Nachteil, und weitere folgen zugleich: So muss man natürlich immer auf ein Smartphone verzichten, das mitsamt der App schließlich beim Baby bleiben muss und damit nicht mehr anderweitig als mobiles Telefon genutzt werden kann. Damit wiederum dürfte für viele Eltern der Gedanke an die berühmt berüchtigte Handy-Strahlung aufkommen, der sie ihr Kind hier permanent ausgesetzt sehen. Moderne Smartphones sind natürlich extrem strahlungsarm, und platziert man das Telefon zwei bis drei Meter vom Kind entfernt, ist eigentlich keinerlei Risiko ob des elektromagnetischen Feldes mehr vorhanden. Ein ungutes Gefühl bleibt aber womöglich doch.

Wer die App auf dem Smartphone installiert, sollte unbedingt auf seinen Tarif achten, denn bei eingeschaltetem Programm wird immerhin jedes Mal eine Verbindung zu einer Mobil- oder Festnetznummer aufgebaut, die bei einem ungünstigen Vertrag mit der Zeit recht kostspielig werden können. Hier ist also Vorsicht geboten.

Außerdem ist die Babyphone-App nicht vor Fehlalarmen gefeit, denn nicht nur das Baby, sondern auch vorbeifahrende Autos, spielende Kinder und anderes können den Lärmpegel so erhöhen, dass das Zusatzprogramm Alarm schlägt. Im gegenteiligen Fall kann es wiederum geschehen, dass vorrübergehend das Telefonnetz unterbrochen ist, sodass das Smartphone keine Verbindung aufbauen und Meldung machen kann. Und auch Softwarefehler müssen einkalkuliert werden, immerhin sind selbst modernste Smartphones nicht vollkommen störungsunanfällig, und Viren können auch die Babyphone-App beeinträchtigen.

Babyphone-App oder Babyfon?

So gibt es Einiges, was für eine solche App spricht, aber auch Vieles, was doch den Kauf eines herkömmlichen Babyfons nahe legt. Letztere erscheinen zuverlässiger, auch wenn man hier eine größere Investition leisten muss. So scheint es, als sei die Babyphone-App eher etwas für den kurzfristigen und gelegentlichen Einsatz in Ausnahmesituationen, während für eine dauerhafte „Überwachung“ das Babyfon sinnvoller sein dürfte.

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