By - - 1 Comment

Wer kennt das nicht, man sitzt mit seinem dreijährigen Spross im Bus und denkt sich nichts Schlimmes, als plötzlich eine Warum- Frage auftaucht, die nun nach einer Antwort verlangt. Das ist ein Typisches Verhalten von Kleinkindern. Vor dem Antworten müssen sich Eltern nicht fürchten.

Irgendwann um das dritte Lebensjahr herum, fängt jedes Kind einmal damit an, es stellt Warum-Fragen. Das ist in der Entwicklung von Kleinkindern völlig normal und sollte von den Eltern gefördert werden.

Wozu dienen die Warum- Fragen bei Kleinkindern?

Die Kleinen wollen ihre Eltern damit jedenfalls nicht in die Bredouille bringen. Kinder fangen im Alter von etwa drei Jahren einfach an, ihre Umwelt anders zu erforschen. Waren sie vorher der Sprache noch nicht ausreichend mächtig, so können sie sie jetzt effektiv zum Wissenserwerb einsetzen.

In den ersten drei Lebensjahren erfährt das Kind die Welt hauptsächlich über Sehen, Hören und Probieren. Mit den Warum-Fragen beginnt also eine spannende Phase, in der es nicht nur seine Welt verstehen lernt, sondern auch beginnt, sich in ihr sicherer zu fühlen.

Letzteres ergibt sich oft daraus, dass immer dieselben Fragen gestellt werden. Auch, wenn es ein wenig nervig für die Eltern ist, sollten trotzdem die Fragen immer wieder aufs Neue beantwortet werden. Das gibt den Kindern Stabilität. Das wiederholende Fragen erfüllt den gleichen Zweck, wie jeden Abend die gleiche Geschichte vorzulesen.

Das Fragen hat auch noch ein Ziel: Es geht darum die Aufmerksamkeit von Mama und Papa zu bekommen. Eltern sollten sich also mit ihrem Kind und dessen Fragen beschäftigen. Hat man einmal keine Zeit, so kann man seinem Kind ja auch versprechen, die Antwort nachzuholen. Das sollte man auch tun, das Kind merkt sich das nämlich.

Wie Eltern mit den Warum- Fragen am besten umgehen

Die Eltern sollten auf jeden Fall immer schön geduldig bleiben, auch wenn es manchmal nervt. Dass das Kind Fragen stellt ist nämlich eine gute Sache und für die Entwicklung sehr förderlich. Es stellt einen weiteren Lernprozess dar, bei dem die Kinder Dinge, die ihnen tagtäglich begegnen, verstehen lernen. Daher bitte nicht die Fragen des Kindes ignorieren oder es mit einem „weiß ich nicht“ abspeisen.

Das bringt viele Eltern natürlich ins Schwitzen, aber keine Bange, weder Mutter noch Vater müssen jetzt zu Lexika auf Beinen mutieren. Das Kind erwartet gar keine komplexen, wissenschaftlich fundierten Antworten. Eine simple, aber wahrheitsgemäße, ist vollkommen ausreichend. Das Kind will also wissen, wo die ganzen Vögel im Herbst hinfliegen. Dann kann man ruhig antworten, dass sie dorthin fliegen, wo es wärmer ist, weil sie hier im Winter frieren.

Sollten Sie einmal in der Arztpraxis sitzen und ihr Kind stellt, wie in der Werbung, ganz laute die Frage danach, ob eigentlich alle mit Syphilis aus dem Urlaub zurückkommen, so können Sie ganz unverbindlich die peinliche Situation damit überspielen, dass Sie sagen, dass sich eben jeder Andenken aus dem Urlaub mitnimmt. Kaum ein Kind wird nämlich wissen was Syphilis ist und wo man die „kaufen“ kann. Wer noch möchte, kann dann später Zuhause dem Kind erklären, dass es Fragen gibt, die anderen Menschen, auch wenn es die Wahrheit betrifft, unangenehm sein können.

Die Fragerei kann natürlich auch schnell dazu führen, dass das Kind in einer Art Schleife feststeckt. Hier gibt es einen simplen Trick. Eltern können mit einer Gegenfrage Antworten. „Was meinst du denn warum das Wasser nass ist?“. So können sie gemeinsam mit dem Kind eine Antwort suchen. Das Kind profitiert doppelt, es bekommt Aufmerksamkeit und es lernt, wie man selbstständig Antworten findet.

Werbung