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Die Trotzphase beim Kleinkind ist etwas Natürliches. Für Eltern kann sie schon mal zur Nervenprobe werden. Vor allem wenn sie inklusive Trotzanfall kommt.

Im Alter von 2-4 Jahren verändert sich vieles in der Welt der Kinder und damit auch einiges im Verhältnis von Eltern und Kind. Die Trotzphase ist ein wichtiger Schritt in der kindlichen Entwicklung. Sie kann aber für die Eltern, vor allem beim Trotzanfall, schon mal zur Bewährungsprobe werden. Wenn man sich einige Dinge vor Augen führt, wie z.B. die Ursachen eines solchen Trotzanfalls, hat man es als Elternteil vielleicht nicht einfacher, aber ein bisschen mehr Nachsicht bzw. weiß, dass es gerade Millionen Eltern auf der Welt genauso ergeht. Warum haben Kinder diese Trotzphase? Wie äußert sie sich? Und was kann man als Elternteil machen?

Die Trotzphase beim Kleinkind: Da müssen Sie durch!

Die Trotzphase, die sich bei Kindern zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr äußert, bezieht sich nur oberflächlich auf Trotz. Es geht in erster Linie um das Sich-Ablösen bzw. das Selbstständig(er) werden. Es wird beim Trotzanfall zwischen passiven und aktiven Anfall unterschieden. Der aktive Trotzanfall ist wahrscheinlich der schlimmere, vor allem wenn er sich in der Öffentlichkeit zuträgt. Beide Trotzanfälle, passiv und aktiv, können durch ähnliche Dinge ausgelöst werden.

Aktiver und passiver Trotzanfall

  • Der aktive Trotzanfall kann schon durch ein einfaches „Nein“ ausgelöst werden. Darauf kann Gekreische, Schreien bis zur Heiserkeit, oder bis die Stimme sich überschlägt, folgen. Das Gesicht kann hochrot werden, manche Kinder müssen sich sogar übergeben. Weiterhin äußert es sich durch wildes Toben, Strampeln und Schlagen und das meist ohne Tränen.
  • Beim passiven Trotzanfall kann es auch sein, dass das Kind eine Schnute zieht, aber nicht „ausrastet“, sondern sich abwendet, wegläuft oder sich einfach auf den Boden wirft und passiven Widerstand leistet. Sprich, es bleibt einfach liegen.

Wann kommt es zu Trotzanfällen?

Trotzanfälle werden meist von Erwachsenen oder Kindern, die mindestens zwei Jahre älter sind, ausgelöst. Trotzige Kinder reagieren damit auf die Vormachtstellung der anderen. Trotzanfälle entstehen oft, …

  • …wenn Kinder etwas haben wollen, das  ihnen verwehrt wird,
  • …wenn es gerade beschäftigt ist, dies unterbrechen soll um etwas anderes zu tun,
  • …wenn es mit anderen Kindern spielt und gehen muss (z.B. auf dem Spielplatz)
  • … wenn es zu einer Tätigkeit, die aus seiner Sicht unnötig ist, gezwungen wird (z.B. Zähneputzen)

Was kann man als Eltern tun?

Man muss sich vorstellen, dass das Kind in dem Alter viele Dinge für sich erlernt hat und dann auch alleine machen möchte. Doch es kann manche Zusammenhänge (Zeit…) nicht begreifen und lebt vor allem in einer „Alles-oder-Nichts-„ bzw. „Haben-Nicht-Haben-Welt“. Es begreift Einschränkungen als enorme Störung, kann sich aber verbal noch nicht so mitteilen. Man könnte fast sagen, dass bei einem Trotzanfall eine emotionale Sicherung durchbrennt, wobei das Kind sich nach dem Anfall oft nicht an das erinnern kann, was es getan hat. Daher ist es für die Erwachsenen in der Beziehung ruhig zu bleiben, was manchmal ziemlich schwierig ist, vor allem an der Supermarktkasse unter den Blicken der Anderen.

Kleine Tricks können helfen

Häufig kann eine kleine Ablenkung schon Wunder bewirken, doch wenn das Kind einmal im Anfall steckt, bringt dies auch nichts. Man sollte ansonsten versuchen ruhig zu bleiben. Wenn es einem kurzzeitig zu viel wird, kann man auch das Zimmer verlassen, aber das Kind darüber informieren. Auch sollte man nach dem Anfall konsequent bleiben. D.h. wenn es vorher „nein“ hieß, sollte man auch dabei bleiben. Nach dem Wutanfall kann man das Kind trösten, indem Sie es in den Arm nimmt, streichelt und ihm zeigt, dass man es trotzdem liebt.

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