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Fieberkrämpfe bei kleinen Kindern können Eltern in großen Schock versetzen. Aufgrund der Symptome könnte man einen Fieberkrampf im ersten Augenblick für einen epileptischen Anfall halten. Jedoch sind Fieberkrämpfe meist  nur eine harmlose Sonderform von Krampfanfällen.

Sie treten typischerweise bei sonst gesunden Kindern mit Fieber über 38°C auf. In den meisten Fällen sind Kleinkinder zwischen dem 6. Lebensmonat und 5. Lebensjahr betroffen. Die Ursache für den Ausbruch eines Fieberkrampfes ist also ein fieberhafter Infekt, der jedoch ohne entzündliche Beteiligung des Zentralnervensystems auftritt. Die Mediziner unterscheiden zwischen zwei Arten von Fieberkrämpfen – den einfachen und komplexen.

Die einfachen Krämpfe sind – abgesehen von dem Wiederholungsrisiko – eigentlich harmlos. Daher sind sie auch keine Vorboten von Epilepsie, auch wenn sie den Anschein erwecken. Die einfachen Fieberkrämpfe sind auch in den meisten Fällen vorherrschend, denn sie machen rund 80-90 % der gesamten Fieberkrämpfe aus. Aber keine Sorge, nur etwa 4 % aller Kinder in diesem Alter sind von den einfachen Fieberkrämpfen mindestens einmal betroffen. Schon an den Symptomen können sie die Anfälle von den komplexen unterscheiden. Kinder leiden bei solch einem Anfall unter Muskelzucken, Augenverdrehen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Arme und Beine können zudem versteifen und krampfartig zucken. Der gesamte Fieberkrampf sollte nur wenige Minuten andauern. Danach ist es gut möglich, dass sich ihr Kind noch einige Zeit in eine Art Dämmerzustand befindet oder sehr verschlafen wirkt.

Die komplexen Fieberkrämpfe sind definitiv gefährlicher einzuschätzen, da diese, in 3-4 % der Fälle, Indizien für eine spätere Epilepsie sein können. Die komplexen Krämpfe zeigen die allgemeinen Symptome eines Krampfes nicht. Demhingegen können neurologische Symptome nach dem Fieberkrampf festgestellt werden. Ein Anzeichen für einen komplexen Fieberkrampf ist, neben der nachweisbaren Werten des EEG, eine Art Anfallserie innerhalb von 24 Stunden. Außerdem ist die Länge des Krampfes bei weitem länger, als bei einem einfachen und liegt bei ca. 15 Minuten.

Wenn es in ihrer Familie bereits Epilepsiefälle gibt, sollten sie auf jeden Fall aufmerksam sein und bei ersten Anzeichen den Arzt aufsuchen. Anhand der Hirnströme, sowie Laborwerte aus Blut und Hirn- bzw. Rückenmarksflüssigkeit, kann der Arzt alle Risiken bestimmen.

Die Behandlung der Fieberkrämpfe besteht je nach Art und Schwere aus fiebersenkenden Mitteln und/oder antiepileptischen Medikamenten.