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Präimplantationsdiagnostik ist ein stark umstrittenes Thema. In Deutschland ist diese Untersuchung aus ethischen Gründen noch verboten. Doch ist ein Verbot von PID wirklich sinnvoll?

Als Präimplantationsdiagnostik, kurz PID, bezeichnet man die Untersuchungen an Embryonen vor der Einpflanzung in den Mutterleib und deren daraus folgende Selektion. PID ist, im Gegensatz zur Pränatalendiagnostik, in Deutschland verboten. Doch das wird sich vielleicht in den nächsten Jahren ändern, da es immer mehr Befürworter dieser Diagnostik zu geben scheint.

Pro Präimplantationsdiagnostik

Befürworter der Präimplantationsdiagnostik argumentieren vor allem damit, dass Paaren mit schweren genetischen Krankheiten damit zu einem gesunden Kind verholfen werden könne. Denn mit Hilfe von PID könnte man Embryonen mit diesen Krankheiten früh erkennen und diese dann aussortieren.

Embryonen, die von bestimmten Krankheiten betroffen sind, enden nämlich oft in Totgeburten, schweren Behinderungen oder auch einem frühen Tod. Die Anzeichen für diese Folgen können allerdings auch in der Pränatalendiagnostik erkannt werden. Dabei wird der Embryo nach erfolgreicher Einpflanzung in den Uterus untersucht. So kommt es, dass sich viele Paare nach Erkennung schwerer Krankheiten für eine Abtreibung entscheiden, die durch eine vorherige PID nicht notwendig wäre. Durch PID erspart man also „gefährdeten“ Paaren mit Hilfe einer frühen Erkenntnis der Risiken eine Menge emotionaler Konflikte und die erfolglosen medizinischen Eingriffe.

Contra Präimplantationsdiagnostik

Doch die Erlaubnis der PID in Deutschland sehen viele Experten als ersten Schritt der genetischen Selektion. Dies würde zu einem zu starkem Eingriff in die Natur führen. Schließlich sollte es nicht in der Macht des Menschen stehen, darüber zu entscheiden welches Leben wirklich lebenswert sei. Die Grenzen zwischen unzumutbarer Krankheit und leichter Behinderung können leicht verfließen, so dass schon bald jeder kleine Defekt aussortiert werden könne und somit jegliche Individualität verloren geht. Denn mit Hilfe von PID könnte man sich sogar das „perfekte“ Kind zusammen stellen, in dem man das Geschlecht und die körperlichen Eigenschaften wählt. Um diese ethisch unzumutbare Entwicklung zu verhindert, fordern einige weiterhin ein Präimplantationsdiagnostik Verbot.

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