By - - Kommentare deaktiviert für Schielen bei Kleinkindern – Eine häufig unterschätzte Krankheit

Schielen klingt für den Laien zunächst nicht bedrohlich – bis zu sieben Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung sind von dieser Fehlstellung der Augen betroffen, darunter vor allem Kleinkinder. Doch wird das Krankheitsbild nicht rechtzeitig behandelt, können bleibende, schwerwiegende Schäden davongetragen werden. Die Chancen für eine Therapie stehen jedoch vor allem im frühen Kindesalter noch sehr gut, besonders bewährt hat sich zu diesem Zweck eine Therapie mit Augenpflastern.

Kleinkind im Babystuhl

Schielen bei Kleinkindern – Ursachen und Symptome

Beim Krankheitsbild des Schielens stehen die beiden Augen in einer Fehlstellung zueinander, was bedeutet dass diese nicht parallel in die gleiche Richtung gucken können. Generell wird das Schielen durch eine Augenmuskelgleichgewichtsstörung hervorgerufen, man unterscheidet allerdings zwischen zwei verschiedenen Arten des Schielens: Das latente und das manifeste Schielen. Bei dem latenten Schielen tritt die Fehlstellung der Augen nur in bestimmten Situationen auf, zum Beispiel bei großer Müdigkeit. Das manifeste Schielen ist dagegen von dauerhafter Natur und wird entweder durch eine Lähmung des Augenmuskels oder durch eine fehlerhafte Steuerung des Gehirns hervorgerufen. Durch die Fehlstellung der Augen nehmen die betroffenen Kinder häufig Doppelbilder wahr und sind dadurch in ihrer Wahrnehmung gestört. Kleinkinder, die durch eine hohe Lichtempfindlichkeit, häufiges Stolpern oder Danebengreifen auffällig werden, sollten dringend auf eine Fehlstellung der Augen untersucht werden, da nach der Diagnose des Schielens schnell gehandelt werden muss, um die Chancen einer Therapie voll ausschöpfen zu können.

Die Therapie – Chancen und Möglichkeiten

Ist die Diagnose gestellt sollte eine Therapie möglichst früh begonnen werden, denn nur dann stehen die Heilungsmöglichkeiten besonders gut. Durch die ständige Wahrnehmung von Doppelbildern blendet das Gehirn der betroffenen Kinder nach einiger Zeit eines der beiden Bilder aus, um eine bessere Orientierung und Koordination zu schaffen. Dies bewirkt die starke Schwächung eines Auges, da nur die Wahrnehmung eines Auges verarbeitet wird. Auf Dauer entstehen dadurch bleibende Schäden, die nicht wieder regeneriert werden können. Eine rechtzeitige Therapie mit Augenpflastern, bei der das stärkere Auge mit einem Pflaster abgedeckt wird, bringt in der Vielzahl der Fälle eine vollständige Heilung, sodass die Kinder in ihrem späteren Leben keinerlei Nachteile und Beeinträchtigungen durch das frühere Schielen verspüren. In seltenen Fällen, bei der die Krankheit erst spät erkannt wurde, kann nur eine Operation des Augenmuskels ein einwandfreies Sehen ermöglichen.

Mit der richtigen Therapie zum Erfolg

Kleinkinder, die durch verschiedene Symptome auffällig werden, die auf eine Fehlstellung der Augen zueinander hindeuten, sollten unbedingt in kürzester Zeit von einem Augenarzt untersucht werden, um die Chancen einer Therapie in vollem Umfang ausschöpfen zu können. Auch wenn die Krankheit keinesfalls ungefährlich ist und auch bleibende Schäden mit sich tragen kann, bieten heutige Therapiemethoden, wie die Therapie mit Augenpflastern, eine nahezu hundertprozentige Chance auf eine vollständige Heilung. Die Devise lautet: Die Krankheit frühzeitig erkennen und rechtzeitig handeln.

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