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Zwiemilch ist die Ernährung eines Babys über die Kombination von Stillen und Flasche, das heißt das Kind bekommt sowohl Muttermilch als auch zusätzliche Anfangsnahrung.

Zwischen Müttern, die stillen, und solchen, die längst auf Flaschennahrung umgestiegen sind, gibt es immer wieder heftige Diskussionen, da jede in ihrer Form der Babyernährung die ultimative Lösung gefunden zu haben glaubt. Doch beide Varianten bieten große Vorteile, sodass gleichermaßen gute Argumente aufeinander treffen und ein Ende des Streits nicht in Sicht ist. Dabei gibt es genügend Mütter, die gar keine Wahl haben, sich für die Flasche entscheiden müssen, weil die Milchproduktion nicht so gut funktioniert wie sie sollte. Es ist also nicht immer eine bewusste Entscheidung für eine Variante, und über die Kombination beider in Form der Zwiemilch-Ernährung wird erstaunlich wenig diskutiert. Liegt hier vielleicht der gelungene Kompromiss?

Stillen und Flasche geben zugleich: Vorteile der Zwiemilch

Die Gründe, um auf die Zwiemilch-Ernährung zurückzugreifen, sind vielfältig. Viele Mütter haben das Problem, dass ihre Milch schlichtweg nicht ausreicht oder nicht sättigend genug ist, um das Baby zufrieden und die notwendige Gewichtszunahme sicher zu stellen. Andererseits können Babys zu schwach sein, um ausreichend Muttermilch zu saugen, denn dieser Prozess ist ganz schön anstrengend. Oder aber die frisch gebackene Mama muss / möchte schnell wieder in den Beruf einsteigen oder aus anderen Gründen flexibel sein.

In solchen und anderen Fällen sorgt das Zufüttern mit Anfangsnahrung dafür, dass die Kinder gesättigt sind und genügend Nährstoffe erhalten, während sie gleichzeitig noch die Vorteile der Muttermilch genießen. Und diese Vorteile liegen auf der Hand: Zum einen wird hierbei die Bindung zwischen Mutter und Kind gestärkt, das Baby fühlt sich sicher und geborgen. Zum anderen nimmt das Baby mit der Muttermilch Abwehrstoffe auf, die sein eigenes Immunsystem noch nicht bilden kann und zu seiner eigenen Stärkung benötigt. So werden die Abwehrkräfte des Babys trainiert. Außerdem kann Muttermilch am besten verdaut werden, die Nährstoffe darin sind optimal auf den kindlichen Organismus abgestimmt.

Zwiemlich im Alltag: Wie die Kombi-Ernährung Eltern unterstützt

Doch auch die Anfangsnahrung ist für Babys gesund und bekömmlich, immerhin wird sie genau zu diesem Zweck entwickelt. Durch die Kombination beider Ernährungsformen bekommt das Baby also alles, was es braucht, und wird auch bei unzureichender Milchproduktion gesättigt.

Von den ernährungstechnischen Aspekten abgesehen, kann die Zwiemilch den Alltag der Eltern auch deutlich erleichtern. Ein Vorteil liegt in der Einbindung des frisch gebackenen Papas, der so frühzeitig an der Zufriedenstellung seines Babys beteiligt ist, dem oder der Kleinen ebenso etwas Gutes tun wie Mami und seine Frau vor allem auch mal entlasten kann, die dann eben nicht immer allein mitten in der Nacht aufstehen muss, um das Baby zu stillen. Außerdem macht das Prinzip Zwiemilch Mütter flexibler, so können sie auch wieder einer Teilzeitarbeit nachgehen oder sich in Ruhe anderen Aufgaben widmen, während Papa das Baby füttert.

Der richtige Einstieg in die Zwiemilch-Ernährung

Das wichtigste ist die Eingewöhnungsphase des Babys: Man sollte die Flasche nicht in einem Moment geben, in dem das Kind unzufrieden ist, weil es aus der Brust zu wenig saugen konnte. Besser: Den Flaschenversuch als Folgemahlzeit nach einem erfolgreichen Stillen starten. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass das Kind die Flasche als rundum positive Erfahrung begreift und im Vergleich das wenig befriedigende Bruststillen ablehnt. So wird es schwierig, das Baby noch einmal zum Trinken an der Brust zu bewegen.

Um diese Gefahr zu minimieren, sollte man bei der Flasche möglichst einen Einlochsauger verwenden, damit die benötigte Kraftanstrengung hier nicht unwesentlich kleiner ist und das Baby zu „faul“ für die Brust wird.

Was man bei der Zwiemilch-Ernährung sonst noch beachten muss

Bei der Zwiemilch sollte die Flaschennahrung niemals die Hauptstellung einnehmen. Nach Möglichkeit sollte man mehr stillen oder zumindest die Muttermilch regelmäßig abpumpen und per Flasche füttern, nicht nur um die Vorteile der Muttermilch für das Baby optimal zu nutzen, sondern auch um die Milchproduktion anzuregen und stetig zu halten.

Solange sich Mutter und Kind mit der Zwiemilch-Ernährung gut fühlen, ist sie auch die richtige Wahl. Keine Frau sollte ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie es sich durch das Zufüttern etwas einfacher macht. Wichtig ist aber, mit der Hebamme oder dem behandelnden Arzt über die mögliche Einführung der Zwiemilch zu sprechen, die Notwendigkeit sowie alle Fragen und Unklarheiten im Vorfeld abzuklären, damit die Umstellung für Mutter und Baby möglichst stressfrei gelingt.

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