By - - Kommentare deaktiviert für Couvade-Syndrom: Wenn Männer „schwanger“ sind

Das Couvade-Syndrom bezeichnet ein Phänomen, bei dem Männer Symptome entwickeln, die zur selben Zeit bei ihren schwangeren Partnerinnen auftreten.

Man spricht also vom Couvade-Syndrom, wenn Männer mit ihren Frauen gemeinsam „schwanger“ werden. Die Symptome sind dabei vielfältig, ebenso wie die Theorien von Medizinern zur Ursache dieses Phänomens. Fest steht nur, dass Paare sich in der Regel keine Sorgen machen müssen, wenn plötzlich beide „schwanger“ sind, allerdings kann das Auftreten dieses Syndroms durchaus auf versteckte Ängste oder Sorgen hinweisen.

Couvade-Syndrom: Wo liegen die Ursachen?

Ganz einig ist man sich über die Ursache des Couvade-Syndroms nicht. Die meisten Mediziner meinen, es handle sich hier um eine Art Mitleiden, bei dem vor allem einfühlsame Männer aus Solidarität die unangenehmen Erscheinungen einer Schwangerschaft für sich selbst übernehmen. Sie fühlen quasi so sehr mit ihrer Partnerin mit, versetzen sich so sehr in die Situation hinein, dass sie in psychosomatischer Hinsicht auch schwanger werden und diese Zeit so auf intensivste Weise mit der Frau teilen.

Schuld daran sind zumindest zum Teil wahrscheinlich die Hormone, genauer gesagt leichte Verschiebungen im Hormonhaushalt, die in stark verringerter Form jenen im weiblichen Körper ähneln und womöglich durch Duftstoffe ausgelöst werden, welche schwangere Frauen abgeben.

Doch es gibt auch Meinungen, nach welchen das Couvade-Syndrom ein Produkt des Neids auf die weibliche Fähigkeit, Leben hervorzubringen, sowie gegenüber der werdenden Mutter, die von Beginn an eine innige Beziehung zum Kind aufbauen kann. Womöglich sei das Couvade-Syndrom auch eine versteckte Forderung nach mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge eines Mannes, der sich durch die Schwangerschaft seiner Partnerin vernachlässigt fühlt. Eine offene Kommunikation kann hier schon Abhilfe schaffen, doch im Zweifelsfall sollten Betroffene einen Arzt konsultieren.

Häufige Symptome beim Couvade-Syndrom

Es sind rund 25 Prozent der werdenden Väter, die mit dem Couvade-Syndrom zu kämpfen haben. Zu den typischen Erscheinungen gehören jede Menge Nebenbeschwerden, die Schwangere nur zu gut kennen: die allmorgendliche Übelkeit mit Erbrechen, ein aufgeblähtes Gefühl im Unterleib, vielleicht verbunden mit einer tatsächlichen Rundung des Bauches und einer Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, andauernde Schlappheit und Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und Schwindelgefühle.

Diese Symptome können in mehr oder weniger ausgeprägter Form auftreten und sind meist kein Grund zur Sorge. Wichtig ist vor allem, dass beide Partner die Schwangerschaft gemeinsam erleben, ihre Ängste, Sorgen, aber auch Hoffnungen miteinander teilen und so die auftretenden Unsicherheiten im Hinblick auf die bevorstehenden enormen Veränderungen als Paar durchstehen und beseitigen. Dann haben Neid oder Gefühle der Vernachlässigung garantiert keine Chance.

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