By - - Kommentare deaktiviert für Kriminalstatistik 2011: Zahl der Kindstötungen gesunken, Missbrauch nimmt zu

Die polizeiliche Kriminalstatistik 2011 gibt in vielen Bereichen Grund zum Aufatmen, andere Zahlen müssen mit wachsender Besorgnis zur Kenntnis genommen werden.

Die jährliche Kriminalstatistik gibt Auskunft über die Entwicklung strafbaren Verhaltens und schlüsselt auf, wie sich die Zahlen unter anderem von Gewaltverbrechen verändert haben. Die polizeiliche Kriminalstatistik 2011 gibt dabei wie so oft Grund zur Zufriedenheit wie auch zur Sorge, denn während manche Zahlen gesunken sind und teils auf verminderte Gewaltbereitschaft schließen lassen, zeigt die Statistik an anderer Stelle einen Anstieg der Deliktzahlen. Im Bezug auf Gewalt gegen Kinder ist der Bericht alles andere als zufriedenstellend und beweist einmal mehr, wie wichtig Aufklärung und das Wachrütteln des öffentlichen Bewusstseins sind.

Kriminalstatistik 2011 zur Gewalt an Kindern

Die gerade fertig gestellte polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass im vergangenen Jahr ein Rückgang der Tötungsdelikte an Kindern zu verzeichnen war. Demnach seien 2011 etwa ein Fünftel weniger Kinder durch Gewaltausübung ums Leben gekommen als noch im Jahr zuvor. Doch die verbliebenen 146 Kinder, die 2011 an den Folgen von Gewalteinwirkungen oder Vernachlässigung verstorben sind, sind genau 146 Kinder zuviel, wie auch der Präsigent des Bundeskriminalamtes anmahnte.

Durchschnittlich sind das immerhin drei Kinder, die pro Woche in Deutschland vorsätzlich oder fahrlässig getötet werden, weil ihnen Gewalt angetan wurde oder sie unter massiver Vernachlässigung leiden mussten – noch immer eine erschreckende Zahl.

Ebenso erschreckend ist die Tatsache, dass eine Zunahme der Missbrauchsfälle an Kindern im Vergleich zu 2012 um 3,9% gestiegen ist. Der Kriminalstatistik zufolge wurden im vergangenen Jahr mehr als 14.000 Kinder Opfer sexuellen Missbrauchs – Und dies ist nur die offizielle Zahl der erfassten Fälle. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Auch die Straftaten in Bezug auf Kinderpornographie nahmen zu, die Fälle von Besitz und Verschaffung von derartigen Inhalten hätten um ganze 23,3% zugenommen, wobei aber auch die Aufklärungsquote höher läge als im Vorjahr.

Vorsorge- und Aufklärungsarbeit sind also nach wie vor notwendig ebenso wie die unbedingte Aufmerksamkeit eines jeden Einzelnen, um Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung an und von Kindern zu verhindern oder rechtzeitig zu unterbinden.