Diese Frage lässt sich ganz klar mit einem „NEIN“ beantworten, denn jeder Mensch braucht Liebe und man kann eigentlich nicht genug davon bekommen! Außerdem ist Liebe wichtig und förderlich für die Entwicklung eines Kindes. Das Ganze wird nur dann zum Problem, wenn Eltern Liebe falsch definieren und dieses falsche Bild auf ihre Kinder übertragen.
Besonders häufig kommt es zur Überfürsorge, bei der Eltern ihre übermäßige Angst in Form von zu viel Vorsicht auf ihr Kind projizieren. Dies kann für die Entwicklung des Kindes große Auswirkungen haben und im schlimmsten Fall Schwierigkeiten nach sich ziehen, wenn es erwachsen wird.
Ab wann sollte man denn von Überfürsorge sprechen? Allgemein lässt sich sagen, dies ist der Fall, wenn sie ihrem Kind Hilfestellungen anbieten, wo es eigentlich allein klar kommen müsste. Dies gilt für das Klettern auf dem Spielplatz oder den Nachhauseweg von der Schule, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Grund für diese Überreaktion ist, dass Eltern Gefahren nicht realistisch einschätzen und selbst mit Lebens- und Urängsten kämpfen. Dadurch kommt es dazu, dass Eltern die Selbstständigkeit ihres Kindes einschränken. Doch müssen auch Kinder ihre Erfahrungen machen, vor allem die schlechten, da sie sonst nicht daraus lernen können. Man Kinder nicht von allen Gefahren und Risiken fernhalten, denn diese gehören zum normalen Leben dazu.
Wenn es stets vor allen Gefahren geschützt wurde, kann es passieren, dass es sich zu einem überängstlichen Menschen entwickelt. Aber auch das andere Extrem kann eintreten. Das Kind entwickelt eine verzerrte Gefahreneinschätzung fern ab jeder Realität und traut sich zu viel zu.
Zur Überfürsorge zählt jedoch auch das typische Verwöhnen, welches sich jedoch aus einem Schutzgedanken heraus entfaltet. Das Kind lernt auch hier niemals allein mit Problemen umzugehen und diese aus eigener Kraft zu lösen. Genauso begreift es nicht, wann ein Verhalten falsch und unangebracht ist, da es in seiner Kindheit keine Konsequenzen erfahren hat. Zu dieser Verhaltensweise kann es auch kommen, wenn Eltern eine antiautoritäre Erziehung verfolgt haben.
Wenn sie sich nicht sicher sind, ob sie ihr Kind zu sehr behüten, dass lassen sie dies vielleicht von einer objektiven Person beurteilen. Sollte dies der Fall sein, dann müssen sie ihren eigenen Ängsten auf den Grund gehen und diese versuchen abzubauen. Sollte ihre ängstliche Art jedoch schon auf ihr Kind übergegangen sein, dann können sie nicht plötzlich in eine lockere Erziehung wechseln. Dann sollten sie ihr Kind Stück für Stück an Probleme und schwierige Situationen heranführen. Nur so kann ihr Kind Selbstbewusstsein und Stärke entwickeln. Setzen sie sich auch langsam damit auseinander, dass das Loslassen auch zur Liebe gehört. Spätestens mit dem Eintritt ihres Kindes in die Schule werden sie dies erfahren.
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