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Verbraucherschützer und Ärzte haben sich für ein Verbot von Kinder-Werbung ausgesprochen, da die Werbung im Besonderen ungesunde Lebensmittel mit dickmachenden Charakter anpreist.

Kinder sehen schätzungsweise zwischen 20.000 und 40.000 Werbespots pro Jahr, wovon ca. die Hälfte ungesunde Getränke und Nahrungsmittel bewerben. Speisen mit einem zu hohen Salz-, Zucker- bzw. Fettgehalt sollen so möglichst erfolgreich an das Kind gebracht werden.

Verbot von Kinder-Werbung – Kampf gegen Übergewicht?

Kinder bis zu 12 Jahre sind besonders anfällig für überredende Werbebotschaften und die Werbeindustrie setzt zunehmend auf eine Ausrichtung ihrer Spots auf Kinder, um bei ihnen möglichst früh eine Vorliebe für bestimmte Marken zu wecken.

Die Firmen stecken dreimal soviel Geld in ihre Werbung für Süßigkeiten, als den Krankenkassen für gesundheitliche Präventionsmaßnahmen zur Verfügung stehen.
Studien haben belegt, dass etwa 15% der 3- bis 17-Jährigen an Übergewicht leiden. Zudem ist neben Übergewicht ein weiterer Gefahrenpunkt, dass der Konsum von Süßigkeiten in frühen Jahren als Start einer Suchtgefährdung gelten kann. Suchtprävention in Kitas und Schulen hat unter anderem den Aspekt der gesunden Ernährung zum Inhalt. Einer Suchtgefahr sollte so früh wie möglich entgegengewirkt werden und der Fokus soll auf eine gesunde Lebensweise gerichtet sein.

Kinder-Werbung im Fernsehen – Privatsender Spitzenreiter

Der Großteil der Kinder-Werbung hat ihren Platz im Fernsehen, vor allem bei den Privatsendern, wo etwa im 20 Minutentakt Werbespots gezeigt werden. Aber auch in Zeitschriften, im Internet und selbst an Schulen werben die Unternehmen und locken somit das Interesse der Kinder auf ihre Produkte.
Mittlerweile gibt es in 85% der Industriestaaten Regelungen für Werbung im TV, aber nur in Norwegen und Schweden ist die Werbung, die sich speziell an Kinder unter 12 Jahren richtet, untersagt.

Ob ein Verbot der Werbung für dickmachende und gesundheitsschädigende Lebensmittel den erwünschten Erfolg bezüglich der Kinderernährung letztendlich umsetzen kann, ist nicht eindeutig belegt. Eine wichtige Rolle kommt natürlich auch den Eltern zu, die ihren Kindern mit gutem Beispiel bezüglich einer gesunden Ernährung vorangehen sollten und mit etwas Gewöhnung kann der Schokoladenriegel durch einen vitaminreichen Apfel ersetzt werden.

Prinzipiell ist das Vorhaben eines Werbeverbots nach meiner Meinung zu unterstützen, damit diese Art Werbespots kein Podium hat und der Förderung einer gesunden Lebensweise durch Prävention und elterliches Vorbild nicht behindert wird. Zudem haben Tests gezeigt, dass Kinder, die nach dem Sehen eines Werbespots für Süßes öfter zu Schokolade griffen als Kinder, die zuvor einen Werbespot über Spielzeug gesehen haben.