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Viele Familien kennen die Problematik von Neurodermitis bei Kindern: Die Kinder spüren ein starkes Jucken, das insbesondere in Stresssituationen und während der Nacht auftritt, und kratzen bis die Haut blutet und sich entzündet. Bis zu 20 % aller Kinder sind davon betroffen. Ein Arzt kann die Diagnose stellen und eine individuelle Therapie empfehlen.

Ursachen und Symptome

Neurodermitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die nicht ansteckend, aber sehr belastend für die Betroffenen sein kann. Sie ist die häufigste chronische Hauterkrankung. Mit ihrer Entstehung stehen oft Allergien, Heuschnupfen und eine Verschlimmerung durch Hausstaubmilben und Pollen, sowie mechanische Reize im Vordergrund. Anzeichen für ein sogenanntes atopisches Ekzem ist eine gerötete Haut mit einem starken Juckreiz, der in Schüben auftritt und zu exzessivem Kratzen führt. Je nach Alter betrifft die Neurodermitis bei Kindern unterschiedliche Hautpartien: Im Säuglingsalter treten erste Symptome an den Wangen, der Stirn oder Kopfhaut auf und breiten sich weiter aus. Zwei- bis Zwölfjährige haben allgemein eine trockene und rissige Haut, die bereits nässt und vergröbert aussieht. Hier sind vor allem Ellenbeugen, Kniekehlen und der Nacken betroffen. Bis zum Erwachsenenalter mildern sich die Symptome meist ab, sodass 70 % der erkrankten Kinder als Erwachsene beschwerdefrei sind. Wer hier mehr erfahren möchte, findet zum Beispiel weitere umfangreiche Informationen unter http://www.neurodermitis-hautwissen.de.

Therapie und psychologische Kreislauf

Die Behandlung von Neurodermitis hat vor allem zum Ziel, den Juckreiz zu lindern und so das Kratzen zu vermeiden und damit wieder nächtliches Durchschlafen zu ermöglichen. Durch Allergenkarenz sollen Faktoren, die ein endogenes Ekzem auslösen oder verschlimmern, abgemildert werden, z.B. Hausstaubmilben und Pollen. Eine intensive Hautpflege dient der Behandlung entzündeter Stellen, indem diese mit genügend Fett und Feuchtigkeit versorgt werden. Essentiell im Verständnis der Krankheit ist auch der sogenannte Juckreiz-Kratz-Zirkel: Dieser psychologische Effekt meint, dass das Kratzen nach längerer Erkrankung als automatische Reaktion auf Stress eingesetzt wird. Hier ist es wichtig, das Kind von seinem Kratzbedürfnis abzulenken und mit ihm die Stressbewältigung zu üben, um dem Juckreiz-Kratz-Zirkel zu unterbrechen.

Neurodermitis als Volkskrankheit

Neurodermitis ist eine häufig auftretende Erkrankung mit hohem Leidensdruck für die Betroffenen. Insbesondere Kinder leiden unter dieser Hauterkrankung und kratzen sich in den Nächten oft blutig. Meist erhalten Betroffene Hilfe bei ihrem Kinderarzt, der die typischen Symptome der Krankheit diagnostiziert. Zentral für betroffene Kinder sind aber auch die Stärkung ihrer Psyche sowie das Erlernen von Bewältigungsstrategien in Stresssituationen.

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