By - - Kommentare deaktiviert für CytoMegalie-Virus (CMV): Teil 2 – Folgeschäden und Vorbeugung

Unter normalen Umständen merkt ein Mensch gar nicht, dass er mit dem Virus Cytomegalie angesteckt wird. Da die erste Infektion zu 99 Prozent ohne auffällige Symptome verläuft,wird sie oftmals eher zufällig festgestellt. Doch bei Kindern, die sich im Mutterleib anstecken, sieht die Lage problematischer aus.

Die größten Risiken entstehen, wenn sich eine werdende Mutter erstmals mit dem Cytomegalie-Virus ansteckt, da es große Schädigungen beim ungeborenen Kind verursachen kann. Rund 44 Prozent der Kinder stecken sich im Mutterleib an und davon allein kommen schon 33 Prozent krank zur Welt.

  • Folgen für Neugeborene: 

Die Auswirkungen, die der Virus auf das Baby haben kann sind vielfältig und gravierend. So kann Cytomegalie dazu führen, dass Kinder mit einem geringen Gewicht zur Welt kommen und an Trinkschwäche leiden. Zudem können sie an Gelbsucht, Lungenentzündung oder neurologischen Störungen, wie etwa Krämpfen, leiden. Ebenso kann es mit einer vergrößerten Milz oder Leber geboren werden. Der Virus kann sich sogar auf das Blutbild des Kindes auswirken. So sind Blutarmut (Anämie) oder Einblutungen in die Haut, hervorgerufen durch eine niedrige Zahl von Blutplättchen, möglich. Des Weiteren wurden Schwächen im Bereich des Sehens und Hörens, sowie geistige Behinderungen, Verkalkungen im Gehirn und allgemeine Entwicklungsverzögerung beobachtet.

Nur in seltenen Fällen, nämlich bei weniger als 10 Prozent, tragen die Kinder keine dauerhaften Folgeschäden davon. Man sollte auch nicht verschweigen, dass rund 10 Prozent der infizierten Kinder an CMV stirbt. Jährlich sind das in Deutschland 40 Kinder. In vielen Fällen ist es auch so, dass Kinder trotz der infizierten Mutter zunächst gesund zur Welt kommen, dann aber innerhalb der ersten drei Lebensjahre Folgeschäden auftreten. Meistens handelt es sich um Störungen des Gehörs, aber auch Sprachstörungen, Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen gehören zu den Spätfolgen von CMV.

  • Wie steckt man sich an?

Cytomegalie wird, wie die meisten Viren, in Form von Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen. Das heißt, die Übertragung der Infektion kann durch Blut, Speichel, Tränen, Urin, Vaginal- und Samenflüssigkeit sowie durch Muttermilch erfolgen. Der Übertragungsweg von der Mutter auf das ungeborene Kind ist dabei der gefährlichste. Meist merkt die Schwangere nicht einmal, dass sie sich angesteckt hat und gibt den Virus an das Kind weiter. Vor allem die Erstinfektion einer schwangeren Frau ist gefährlich für das Kind, da die Mutter noch keine Antikörper im Blut hat und die Viren über Mutterkuchen zum Kind gelangen.

Bei Frauen, die den Virus schon vor der Schwangerschaft in sich hatten, der dann einfach reaktiviert wird, sind die Gefahren für das Baby schwindend gering, da dann nur in 2 Prozent der Fälle das Virus übertragen wird.

  • Vorbeugung:

Schon ein einfacher Bluttest kann herausfinden, ob Sie den CMV in sich tragen oder nicht. Da der Test bis heute nicht zu den Mutterschaftsrichtlinien gehört, müssen Sie die Kosten leider selbst übernehmen (13 €). Sollten Sie seronegativ sein – den Virus also nicht haben – dann wäre es empfehlenswert den Test alle acht bis zwölf Wochen zu wiederholen. So kann die Erstinfektion rechtzeitig festgestellt werden und beim ungeborenen Kind mit einer Immunglobulin-gabe behandelt werden. So können größere Schäden und Krankheiten beim Baby erfolgreich verhindert werden.

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