Sie kennen das sicher: ihr Kind kommt aus der Schule, schmeißt den Ranzen in die Ecke und wirft sich vor den Fernseher oder geht mit Freunden spielen. Hausaufgaben? – „hab keine auf“! In diesen Situationen sind Eltern meist überfordert und wissen nicht so recht wie sie damit umgehen sollen. Von Anfang an die richtige Organisation ist alles! Da wird das unangenehme Thema Hausaufgaben zu einem Kinderspiel!
Zunächst geht es darum Gewohnheiten zu schaffen. Das heißt, wenn es ihnen möglich ist, legen sie eine bestimmte Uhrzeit für die Erledigung der Hausaufgaben fest. Nach der Schule gönnen sie ihrem Kind ruhig eine Erholungspause. Verschieben sie den Zeitpunkt der Hausaufgaben jedoch nicht auf die Abendstunden, da ist die Konzentration ihres Kindes meist schon im Keller. Des Weiteren sollten sie darauf achten, dass die Hausaufgabenzeiten mit den Freizeitaktivitäten, wie Sport oder Musik abgestimmt sind. Sie sollten also mit ihrem Kind darüber beraten, wann die Aufgaben erledigt werden sollen, so dass weder Schule noch Freizeit zu kurz kommen.
Dann ist es sehr bedeutend, die richtige Atmosphäre zu schaffen. In erster Linie sollte ihr Kind seinen eigenen Schreibtisch haben, um die Ernsthaftigkeit zu erkennen. Also vermeiden sie Situationen in denen ihr Kind vor dem Fernseher auf dem Sofa sitz und nebenbei die Schulaufgaben erledigt. Hilfreich ist es, den Kinderschreibtisch mit Blick auf die Wand zu stellen, da somit jegliche Ablenkungsmöglichkeiten vermieden werden. Auf dem Tisch sollten alle wichtigen Utensilien, wie Lineal, Radiergummi, Zirkel etc. griffbereit liegen. Achten sie darauf, dass während der Hausaufgaben alle Stör- und Lärmquellen, wie Musik oder Fernseher ausgeschaltet bleiben. Sinnvoll ist ebenfalls eine Uhr in Nähe des Tisches zu positionieren, dadurch bekommt ihr Kind automatisch ein Zeitgefühl.
Die Rolle der Eltern ist natürlich nicht unbedeutend. So möchte ich ihnen raten: finden sie einen Kompromiss zwischen der flüchtigen Frage „Hast du deine Hausaufgaben schon erledigt?“ und zu starker Präsenz. Sie sollten die Arbeit ihres Kindes, vor allem in der Grundschulzeit, betreuen und bei Bedarf helfen. Halten sie sich stets das Ziel der Hausaufgaben, das gelernte aus der Schule zu vertiefen und in die Praxis umzusetzen, vor Augen. Es macht keinen Sinn, wenn der Lehrer die Ergebnisse der Eltern korrigiert. Bleiben sie zudem während der Schulaufgaben ruhig sowie zuhörbereit und weisen sie ihr Kind behutsam auf Fehler hin. Aber übernehmen sie niemals die Lehrerrolle, das würde ihr Kind nur verwirren. Sie müssen ihrem Kind auch nicht die ganze Zeit über die Schulter schauen, gehen sie ruhig ihren eigenen Aufgaben nach, so lernt es schneller selbständig zu arbeiten. Zeigen sie einfach nur, dass sie bei eventuellen Problemen, in Reichweite sind.
Das Kultusministerium hat als Hilfestellung Richtlinien zur maximalen Dauer der Hausaufgaben herausgegeben. So sollten bei Kindern der 1. und 2. Klasse 30 Minuten, in der 3. und 4.Klasse 60 Minuten und in der 5. und 6. Klasse 90 Minuten eingeplant werden.
Aber bleiben sie zusätzlich immer in Verbindung mit der Schule, so können Missverständnissen und Problemen vorgesorgt werden. Ein Hausaufgabenheft ist in diesem Zusammenhang sowohl für ihr Kind als auch für sie als Kontrolle hilfreich. Nach den Hausaufgaben sollte ihr Kind seinen Arbeitsplatz aufräumen, den Ranzen für den nächsten Schultag packen und dann heißt es entspannen und den Abend genießen.
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